Die Eitlen und die Weisen haben so gut wie keine Berührungspunkte. Die einzige Ausnahme bilden Spiegel. Seit Urzeiten begleiten sie menschliche Zivilisation – stets in doppeldeutiger Funktion. Für den einen sind sie Attribute von Oberflächlichkeit und kritikloser Selbstverliebtheit. Nicht umsonst verbann(t)en strenge Religionsgemeinschaften sie aus ihren Räumen. Doch der Spiegel steht auch für tiefe Selbsterkenntnis. Aus diesem Grund wurde er in vielen antiken Kulturen als Abbild der Seele bezeichnet. Im Alten Ägypten waren die Wörter „Seele“ und „Spiegel“ sogar Synonyme. In der chinesischen Kultur gelten sie sogar noch heute als probates Mittel, um schädliche Energien abzuwehren. Ganz egal, wofür Sie ihren Spiegel verwenden, wir stellen Ihnen eine kleine Auswahl von originellen und ausgefallenen Modellen vor.
Desginspiegel „Ultrafragola“
La vie en rose! Wer in diesen Spiegel blickt, braucht keine rosarote Brille mehr, um die Welt im schönsten Licht wahrzunehmen. Bietet das Leben auch gerade nur Zitronen, dieser Spiegel tauscht sie in süße Erdbeeren um. Dafür verbürgt er sich schon mit seinem Namen. Denn „Utlrafragola“ bedeutet auf Deutsch: Die Ultraerdbeere. Entworfen wurde das Schmuckstück von Ettore Sottsass, einem der populärsten italienischen Designer, der unter anderem für Olivetti tätig war. Legendär sind besonders seine Experimente mit Fiberglasbetten und Spiegeln aus beleuchtetem Fiberglas. Ultrafragola ist ein Entwurf aus dem Jahre 1970, der nun wiederaufgelegt wird.
Wandspiegel Raindrops
Um einen Designklassiker handelt es sich auch bei diesem großformatigen Wandspiegel aus der Kollektion von C. Jeré. Mit seiner üppigen Umrandung setzt er den richtigen Rahmen fürs Konterfei. Die Marke wurde von den beiden amerikanischen Designern Curtis Freiler und Jerry Fels ins Leben gerufen, die dafür ihre Vornamen abwandelten. Charakteristisch für ihre Arbeiten sind Metallwerkstoffe wie Stahl, Bronze oder Messing. Diese setzen sie mit dem Ziel ein, hochwertige Stücke für ein breites Publikum zu produzieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Möbeln und Leuchten. Aber auch (Wand-) Skulpturen gehören zur Kollektion. Heute werden sie von Markanto vertrieben.
Auge in Auge mit dem Star des Herzens
In der modernen Medienwelt hat jeder die Möglichkeit, berühmt zu werden und sei es nur für die berühmten 15 Minuten. Dies wurde zumindest von Andy Warhol prognostiziert. Die Zeit bis zum Durchbruch kann ein Motivspiegel aus der Werkstatt von Jörg Hayer überbrücken. Ob Rihanna, Udo Lindenberg oder Johnny Cash. Der Designer Hayer kreiert Motivspiegel ganz nach Ihren Vorstellungen. So kann beispielsweise auch das Bild Ihres ganz persönlichen Stars den Spiegel zieren: Sei es ihr Kind, ihr Ehepartner oder die weltbeste Schwiegermutter!
Eingeschworene Cineasten erkennt man unter anderem daran, dass sie täglich ihr Klingonenkostüm bügeln oder schon morgens beim Kaffee kochen Filmzitate vor sich hinmurmeln. In diesen Haushalten sollte auf keinen Fall ein Motiv-Spiegel mit den Schlüsselszenen oder den Hauptdarstellern der Lieblingsfilme fehlen. Auch hier kann Jörg Hayer helfen. Zum Standardrepertoire gehören beispielsweise Portraits von Jules Winnfield und Vincent Vega, dem Kultduo aus „Pulp Fiction“, oder der 1970er-Jahre-Ikonen Bud Spencer und Terence Hill.
Traumauto zum Aufhängen
Was dem einen der Star seines Herzens, ist dem anderen ein schickes Auto. Ein Abbild Ihres Traumwagens schafft Uli Peters aus Spiegeln. Diese werden so geschnitten, dass die Teile wie ein Mosaik zusammengefügt werden können. Somit kann jeder Fahrzeugtyp als Wandschmuck abgebildet werden. Ganz gleich ob schnittiger Porsche oder schnuckeliger Käfer. Selbstverständlich kommen auch Motorradfans auf Ihre Kosten.
Und Uli Peters, der seit über 25 Jahren ein eigenes Spiegelatelier in Osnabrück betreibt, hat noch viele andere Motive in petto. Hergestellt werden die Spiegel aus hochwertigem Kristallglas, das poliert und an den Kanten geschliffen wird. Oberflächenbehandlungen, wie Sandstrahlen, sind ebenfalls auf Anfrage möglich. Uli Peters wichtigstes Ziel liegt darin, dem Objekt durch eine individuelle Formgebung Originalität und hohe künstlerische Qualität zu verleihen.
Radiolaire aus der Serie „Narcisse“
Das Design eines Spiegels wird traditionell durch den Rahmen abgerundet. Mit der Serie „Narcisse“ haben aber verschiedene hochkarätige Designer, wie Matali Crasset, bewusst auf diesen verzichtet. Die Idee, den Spiegel im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rahmen fallen zu lassen, wurde 2008 mit dem Designplus-Award belohnt. „Narcisse“ umfasst verschiedene Motive. Hierzu zählen Fantasiefiguren, wie ein Skelett mit grotesk langen Armen oder abstrakte Formen wie bei „Radiolaire“. Mit seiner im wahrsten Sinne des Wortes ausgefallenen Art fungiert er garantiert in jeder Umgebung als veritabler Hingucker.
Spiegel aus dem Hause Roos
„Gäbe es keine Spiegel, man müsste sie erfinden. Denn ohne sie bliebe vieles ungesehen… Sie erweitern Räume, verändern die Perspektive, sie können die Raumgestaltung dominieren, akzentuieren… aber immer ziehen sie Blicke und Aufmerksamkeit an.“
Diese Erkenntnisse inspirierten den Künstler Thomas Roos, Spiegel als Designobjekt neu zu betrachten und in seiner Manufaktur mit moderner Technik „zum avantgardistischen Kultobjekt“ zu erheben. Um dies zu erreichen, setzt er schwerpunktmäßig auf die künstlerische Ausgestaltung der Rahmen, wobei die Möglichkeiten unglaublich vielfältig sind. Hervorgehoben sei beispielsweise die Idee, den Spiegel mit dem Text des John-Lennon-Klassikers „Imagine“ zu umgeben. Bemerkenswert ist auch das Modell „Rome“, aus der Motivreihe „Architectum“. Hier ist die Reflektionsfläche des Spiegels wie ein Fenster in eine grob gemauerte Wand eingebettet.
Kunstliebhaber werden die Modelle aus der Reihe „Alte Meister“ zu schätzen wissen. Den Rahmen bilden hier Klassiker der Malerei gebildet. „Grosse Meisterstücke“, so der Designer selbst, „gewinnen durch die Konzentration auf wenige Ausschnitte eine ganz neue Wirkung. In Verbindung mit der Spiegelfläche entwickeln sich völlig neue Eindrücke.“
Venus von Milo
Große Kunst reflektiert auch dieser Spiegel, denn für dieses Modell stand die berühmte Skulptur der Venus von Milo Pate. Die Statue selbst wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts zufällig auf der Kykladeninsel Milos gefunden. Bis heute gilt sie als Idealbild weiblicher Schönheit. Der italienische Designer Carlo Mollino nutzte ihre Silhouette, um ein jedes Spiegelbild gut in Szene zu setzen.
Mollino ist einer der außergewöhnlichsten Designer des 20. Jahrhunderts. Der gebürtige Turiner wurde nicht nur durch seine Entwürfe bekannt, sondern auch durch seine sportlichen Leistungen als Flieger, Ski- und Rennfahrer, der mehrfach das Rennen von Le Mans gewann. Auch als Fotograf und Architekt machte er sich einen Namen. Mit Milo hat er der Nachwelt einen sehr ästhetischen Spiegel aus Kristallglas im Format 81 mal 43 Zentimeter hinterlassen.
Mehr Lebensenergie dank Bagua-Spiegel
Bagua-Spiegel fügen eine Komponente hinzu, welche die Wohnqualität über den Designaspekt hinaus steigert. In der chinesischen Feng-Shui-Lehre wird er als Hilfsmittel eingesetzt. Das bedeutet, dass er an einer Stelle aufgehängt werden sollte, an der er möglichst schöne Objekte widerspiegelt. Ein Beispiel dafür wäre eine schöne Landschaft oder der Ort der Wohnung, an dem das Familienleben maßgeblich stattfindet. Diese Energie (Chi) wird durch die Reflexion sozusagen gedoppelt und wirkt positiv auf die Power, die die Räume ausstrahlen.
Umgekehrt würde die stärkende Kraft reduziert, sollte der Spiegel so aufgehängt sein, dass er etwas Hässliches reflektiert – wie etwa das WC, am besten noch mit hoch geklapptem Deckel.
Individuelle Bagua-Spiegel stellt der kleine Familienbetrieb lotusgarden39 her. Dort finden Sie klassische Exemplare, die achteckig sind und auf deren Rand sich üblicherweise die „acht Häuser“ (Trigramme) befinden. Diese symbolisieren die acht Himmelsrichtungen. Jedem dieser Häuser ist neben der Himmelsrichtung auch ein Lebensbereich, eine Farbe, eine Energie und eine Zahl zugeordnet. Lotusgarden führt allerdings auch individuellere Modelle, z.B. mit Yin-Yang-Symbolik oder in Form einer Sonne.
www.lotusgarden39.de