Der Mensch wusste von jeher, sein Zuhause mit Malerei und Schrift zu verschönern. Hier erfahren Sie mehr über die Entwicklung der Wanddekoration mit Schriften. Woher stammen unsere Buchstaben? Warum wurde Schrift erfunden? Und was fasziniert uns an der Typografie? Entdecken Sie, wie aus Höhlenmalerei Buchstaben wurden, welche Inschriften seit Jahrhunderten Häuser schmücken und wie aus Werbetexten moderne Wandtattoos für die Wohnung wurden.
Schrift: Gebrauchsgegenstand und Dekoration
Ein Leben ohne Schrift ist nicht vorstellbar. Es würde auch nicht funktionieren. In zu vielen Bereichen des täglichen Lebens spielt Schrift eine zentrale Rolle. Von der Stromrechnung über die SMS bis hin zur Dekoration an der Wand: Überall finden sich heute Text und Schrift!
Der Weg ist geebnet – Modernes Alphabet
Eine Vorform der Schrift sind Jahrtausend alte Höhlenmalereien, die als Bilder an Höhlenwänden die ersten Zeugnisse menschlicher Aufzeichnungen darstellen. Die ältesten Funde sind mutmaßlich 40 000 Jahre alt. Im Anschluss an diese Malereien dauerte es allerdings weitere Jahrtausende, genau genommen bis in die Zeit um 6000 v. Christus, bis sich aus bildlichen Hieroglyphenschriften die ersten abstrakten Schriftsysteme entwickelten. Zu dieser Zeit waren im Gegensatz zum Leben der Jäger und Sammler der Handel und die gesellschaftlichen Entwicklungen so komplex geworden, dass es unverzichtbar war, alltägliche Dinge schriftlich aufzuzeichnen.
Als Grundlage für unser heutiges lateinisches Alphabet gilt die phönizische Schrift, die um 1100 v. Christus in Palästina verwendet wurde. Aus den Zeichen des phönizischen Alphabets entwickelte sich die griechische Schrift, die wiederum die Grundlage für die Buchstaben des römischen Alphabets darstellte, das wir heute benutzen.
Während die Schriftsysteme der Antike und vorangegangener Jahrhunderte vielfach noch ohne Punkt, Komma, oder Groß- und Kleinschreibung funktionierten, wurden Satzzeichen und festgelegte Schreibweisen spätestens mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert zum Standard. Auch das Aussehen der Buchstaben wurde durch den Buchdruck maßgeblich beeinflusst: Sie werden nicht von Hand geschrieben. Ihre Optik wird einheitlich. Sie können durch das Druckverfahren beliebig oft vervielfältigt werden.
Die Fähigkeit zu Lesen und zu Schreiben war bis zu dieser Zeit nur einigen wenigen vorbehalten. Dies änderte sich durch die flächendeckende Einrichtung von Schulen im Laufe der folgenden Jahrhunderte. So erreichte die Schriftsprache schließlich – nach tausenden von Jahren – die breite Bevölkerung.
Text und Schrift als Dekoration
Auch wenn sich mit dem Buchdruck die moderne Form der Schrift endgültig etablierte und gedruckten Text auf Papier zum Standard machte, ist Schrift heutzutage mehr als nur schwarzweißer Text auf Papier.
Schrift, Worte und Buchstaben werden seit jeher neben ihrem Informationsgehalt auch als optisches Gestaltungsmittel und als Dekoration eingesetzt – etwa zur Gestaltung von Gebäuden, Wänden und Mauern.
Imposante Inschriften im antiken Rom
Stein und Holz mit dekorativen Buchstaben, Texten und Inschriften zu versehen war besonders im alten Rom beliebt. An vielen antiken Bauwerken finden sich noch heute Inschriften, die als Erinnerungen an Personen und Ereignisse, Hinweise oder Ratschläge dienen.
Bei diesen gemeißelten Inschriften, beispielsweise zu Ehren einer gewissen Person oder eines Gottes, spielte nicht zuletzt die künstlerische Umsetzung eine entscheidende Rolle. Eindrucksvolle Buchstaben und monumentales Aussehen der Schrift sollten den Inhalt besonders hervorheben. Die im antiken Rom für diese Inschriften verwendeten Schriftzeichen – Capitalis Monumentalis – prägen das Aussehen der modernen Schrift bis heute.
Dekorativer Haussegen im Mittelalter
Auch im Mittelalter setzte sich die Gestaltung von Gebäuden mit speziellen Inschriften fort. So finden sich an vielen privaten und öffentlichen Häusern dieser Zeit sogenannte Hausinschriften bzw. der sprichwörtliche Haussegen. Der Haussegen wurde entweder in Stein gemeißelt oder bei Fachwerkhäusern ins Holz geritzt. Er findet sich an den Giebeln von Häusern oder über Türen und Einfahrten.
Die Haussegen bestehen vor allen Dingen aus der religiösen Bitte, das Haus und seine Bewohner vor Unheil zu schützen. Häufig war die Hausinschrift nicht nur auf den Text selbst beschränkt, sondern wurde durch dekorative Ornamente ergänzt. Auch hier zeigt sich, dass neben der alleinigen Vermittlung von Informationen auch die ansprechende Gestaltung der Schrift eine Rolle spielt.
Haussegen fanden sich in den folgenden Jahrhunderten nicht nur an den Fassaden der Häuser, sondern auch als dekorative Elemente im Innern der Wohnung als beschriftete Holztafeln, Drucke oder gestickte Bilder.
Werbeslogans und Reklame
Weniger aus religiösen Gründen, eher als Aushängeschild einer Marke oder eines Produktes, findet sich heute Schrift an Gebäuden, an Wänden, Schaufenstern oder Plakatwänden als Texte. Werbetexte sollen ins Auge fallen und vereinen oft einen künstlerischen Aspekt mit der Werbebotschaft.
Auf dem Gebiet der Werbung und des Graphikdesigns ist die Frage nach der passenden Schriftart nicht umsonst einer der zentralen Punkte. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden Werbeplakate von bekannten Künstlern gestaltet und stellten somit eine Kombination von informativem Text und Kunst dar. In Zeiten der digitalen Gestaltungsmöglichkeiten haben sich auch die Möglichkeiten in Sachen Typografie vervielfacht. Während Texte in vergangenen Epochen entweder von Hand geschrieben oder umständlich durch eine Druckerpresse Buchstabe für Buchstabe erstellt werden mussten, ist es durch die Gestaltung am Computer möglich, nahezu jede Schriftart in jeder Form herzustellen.
Durch digitale Herstellungsverfahren können Texte nicht nur gedruckt, sondern auch durch spezielle Maschinen in Stein gefräst, in Folie geschnitten, in Plastik gegossen oder mit anderen Materialien kombiniert werden.
Von der Werbung zur Dekoration – das Wandtattoo wird geboren
So finden sich Schrift und Text heutzutage nicht nur auf Papier, sondern auch in den verschiedensten Farben, Formen und Größen. Dabei ist der Übergang vom Werbetext zum dekorativen Element meist fließend. Alte Werbeplakate mit nostalgischer Typografie und eingängigen Werbsprüchen sind mittlerweile zur begehrten Wanddekoration in Privatwohnungen geworden.
Auch die Dekoration mit selbstklebender Folie, die besonders aus der Schaufensterwerbung oder dem Messebau bekannt ist, hat unter dem Namen Wandtattoo dekorativen Einzug in die privaten Wohnungen gehalten. Ursprünglich aus der Werbung stammend, kann mit dieser Gestaltungsidee jeder beliebige Text als selbstklebendes Wandtattoo auch im privaten Bereich an Wänden oder Fenstern in diversen Größen und Farben eingesetzt werden.
Schrift wird zur Kunst mit Mehrwert
Die Möglichkeiten, die es durch Schrift, Buchstaben und Text gibt, beschränken sich nicht mehr nur auf den informativen Charakter, den die Schriftsysteme zu ihrer Entstehungszeit hatten. Im Laufe der Jahrtausende haben sich Schrift und Schriftzeichen zu dekorativen Elementen mit Mehrwert entwickelt.
Schrift – ob als Inschrift, Haussegen, Plakat oder Wandtattoo – vermittelt Inhalte, Stimmungen und Gefühle und kombiniert dabei jede beliebige Optik mit dem jeweiligen Text. In unserem Onlineshop Wandtattoos.de finden Sie vielfältig gestaltete Schriften als Wandtattoo für ein gemütliches Zuhause.