Alle Jahre wieder …
Weihnachtsbaum, Adventskranz und Adventskalender, das Christkind und der Weihnachtsmann begegnen uns Jahr für Jahr zur Weihnachtszeit, versüßen uns das Warten auf Weihnachten, sorgen für strahlende Kinderaugen und bringen Festtagsstimmung in unseren Alltag.
All diese Dinge sind für uns selbstverständlich und nur selten beschäftigen wir uns mit der Herkunft und Bedeutung all dieser schönen Traditionen.
Sind wirklich alle unsere Weihnachtsbräuche so alt, wie wir glauben?
Der Adventskranz zum Beispiel. Er wurde erstmals erwähnt im Jahr 1839 und bestand damals noch aus Holz und 23 Kerzen, vier großen weißen und 19 kleinen roten.
Damals baute ein Hamburger Erzieher diesen Kranz für seine Schützlinge, um Ihnen zu zeigen, wie lange sie noch auf Weihnachten warten mussten.
Aus dieser Idee entwickelte sich später dann der heute bekannte Adventskranz mit 4 Kerzen.
Heute kennen wir den Adventskranz traditionell gebunden aus Tannen und anderen immergrünen Zweigen und roten Schleifen, denn, wie auch beim Weihnachtsbaum, sind Grün und Rot die ursprünglichen Weihnachtsfarben. Grün für das Leben und Rot für das Blut Christi.
Der Adventskalender entstand ursprünglich als eine Art Zeitmesser für die Vorweihnachtszeit und war vorwiegend im lutherisch-protestantischen Bereich verbreitet.
Dabei gab es verschiedene Arten, den Kalender zu gestalten. Manche Familien malten Kreidestriche an Wand oder Türen, von denen ab dem 1. Dezember täglich einer weggewischt wurde. Andere gestalteten Wände mit täglich einem neuen religiösen Bild, bis am Heiligen Abend 24 Bilder die Wände zierten oder legten in eine Krippe täglich einen Strohhalm mit dazu.
Der erste gedruckte Adventskalender entstand im Jahr 1904 und wurde von einem Münchner Unternehmer hergestellt. Er bestand aus einem Bogen mit 24 Bildern, von denen täglich eines ausgeschnitten und auf einen weiteren Bogen mit 24 Feldern aufgeklebt werden konnte.
Von diesem Zeitpunkt an entwickelten sich die verschiedensten Arten von Kalendern und seit den 1930ern etwa gibt es schokoladengefüllte Exemplare.
Schon seit vielen Jahrhunderten stehen in unterschiedlichen Kulturen immergrüne Pflanzen für Fruchtbarkeit und Lebensenergie.
Im antiken Rom beispielsweise schmückte man die Häuser mit Lorbeerkränzen und in den nördlicheren Regionen nutze man immergrüne Nadelbäume oder Misteln.
Zum einen erhoffte man sich dadurch Schutz vor bösen Geistern und zum anderen war das Grün ein Zeichen der Hoffnung auf den nahen Frühling und das Ende eines strengen Winters.
Ein geschmückter Weihnachtsbaum allerdings wurde im Mittelalter erstmalig erwähnt. 1419 stellte die Freiburger Bäckerzunft einen mit allerlei Süßigkeiten geschmückten Baum auf, der zu Neujahr von den Kindern der Stadt geplündert werden durfte.
Im Jahr 1597 wurde dann auch in Bremen ein von der Handwerkerschaft geschmückter Weihnachtsbaum aufgestellt. Danach gibt es immer wieder Aufzeichnungen darüber, dass Weihnachtsbäume in Gemeinden, insbesondere in Kirchen, aufgestellt wurden.
Die ersten Weihnachtsbäume waren allerdings noch völlig unbeleuchtet, da Wachs teuer war. Erst mit der Erfindung von Stearin (1818) und Paraffin (1837) wurde die Herstellung preisgünstiger Kerzen möglich und Weihnachtsbäume erstrahlten allerorts in festlichem Glanz.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts gilt der Weihnachtsbaum bereits als weit verbreitete Tradition. Da Tannen in Mitteleuropa wenig verbreitet und daher teuer waren, stand er vor allem in den Häusern der reichen Bürger, die weniger begüterten mussten sich mit herabgefallenen Zweigen begnügen.
Mitte des 19. Jahrhunderts fand der Weihnachtsbaum dann auch seinen Weg nach England und schließlich auch in die USA, wo damals Bäume aus Eisen hergestellt wurden, die statt mit Kerzen mit kleinen Gasflammen beleuchtet waren.
Noch heute ist es eine deutsche Tradition, bei Staatsbesuchen einen Weihnachtsbaum als Geschenk an andere Länder zu überbringen.
Der uns heute bekannte Weihnachtsmann entstammt der Legende des heiligen Nikolaus von Myra, einem Bischof aus dem 4. Jahrhundert.
Er wird in erster Linie als Schutzpatron der Kinder verehrt und schon im Mittelalter wurden Kinder oft an seinem Namenstag, dem 06. Dezember, bzw. oft auch schon am Abend des 05. Dezembers beschenkt. Dieser Brauch hält sich bis heute nicht nur in Deutschland, sondern in weiten Teilen Europas, wo der heilige Mann auch unter den Namen Sinterklaas (Niederlande) oder Väterchen Frost (Russland) agiert.
Das traditionelle Erscheinungsbild des Weihnachtsmannes mit rotem Gewand und weißem Rauschebart, wie wir es heute kennen, wurde übrigens in den USA geprägt. In Europa war das traditionelle Bischofsgewand deutlich verbreiteter.
Früher war es übrigens so, dass der eigentliche Bescherungstag zu Weihnachten nicht wie heute der 24. Dezember war, sondern bereits der 06. Dezember. Erst im Laufe der kirchlichen Reformation änderte sich dieser Brauch.
Die Entwicklung des Christkindes als Weihnachtsbrauch und Symbolfigur für das weihnachtliche Schenken und das Fest als solches ist widersprüchlich und bis heute nicht genau geklärt. In manchen Gegenden wurde nach und nach aus dem Weihnachtsmann das Christkind – in anderen scheint es umgekehrt gewesen zu sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach prägte allerdings Martin Luther maßgeblich das Bild des Christkindes, da die evangelische Kirche die katholische Heiligenverehrung ablehnte und somit auch den heiligen Nikolaus, den Ursprung des Weihnachtsmannes. Luther prägte den Begriff „Heiliger Christ“, aus dem wohl das heutige Christkind wurde. Die Darstellung des Christkindes als Engel mit goldenen Locken und im weißen Gewand stammt Annahmen nach aus verschiedenen Weihnachtsbräuchen, Umzügen und Krippenspielen.
Wenn dieser kleine Exkurs in die Geschichte der Weihnachtsbräuche Sie nun ein wenig in festliche Stimmung versetzt hat, dann schauen Sie doch gleich nach dem passenden Geschenk für Ihre Lieben auf next.wandtattoos.de. Hier findet sich garantiert für jeden etwas.