Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Wandtattoos Buddha. Und was im Zeitalter der Digitalisierung gesucht wird, findet auch schnell einen Besitzer. Durch die Zitate des erleuchteten Siddharta gelangen Weisheiten aus Fernost in die Wohnungen dieser Republik. Das wirft Fragen der Raumgestaltung überhaupt auf – gibt es so etwas wie eine buddhistische Raumgestaltung? Und welche Wandtattoos eignen sich dann noch aus Sicht dieser Weltreligion? Was steckt eigentlich hinter der Lehre des Buddha? Fragen über Fragen. Wenn es um also Wandtattoos Buddha gehen soll, fangen wir am besten – bei der Wand an.
Warum kahle Wände schlecht sind
Wenn man einen Europäer in den Wahnsinn treiben will, soll man ihn vor eine weiße Wand setzen. Ausgesprochen hat diese Warnung ein bekannter Männer-Coach, der zudem jahrelange Erfahrungen in der Meditationspraxis vorweisen kann. Der Kontext dieser Warnung: Die Meditationspraxis fernöstlicher Mönche. Die schaffen das nämlich. Wir Europäer – nun ja, nicht so ganz.
Diese Einsicht hat etwas für sich, denn Leere ist gerade das, was wir – ohne es zu wirklich zu bemerken – täglich zu vermeiden versuchen. Sichtbarstes Symptom ist das Phänomen digitaler Abhängigkeit, wir surfen, scrollen und wischen am laufenden Band und jede noch so unbedeutende Nachricht auf WhatsApp sorgt für einen kleinen Dopamin-Kick. Was Wunder also, dass einer der neuesten Trends im Wellness-Bereich „Digital Detox“ heißt. Den kleinen und großen Lustbefriedigern soll es an den Kragen gehen, von Instagram, Spotify über Netflix soll Verzicht geübt werden.
Tatsächlich hat dieses Detox-Verfahren Ähnlichkeiten mit der Praxis der Meditation. Wer auf so vieles verzichtet, gerät über kurz oder lang mehr in einen Zustand der Achtsamkeit. Eine Haltung also der Präsenz, Klarheit und der bewussten Wahrnehmung. Die krasseste Ausdrucksform dieser inneren Reinigungspraxis und Selbstklärung dürfte die Schweigemeditation sein. Sieben Tage wird geschwiegen und praktisch nichts gemacht, außer meditiert. Was sonst bleibt, ist ein selbstbeobachtendes Gespräch zwischen Körper und Geist.
Was gehört in jeden Meditationsraum?
Will man einen Meditationsraum einrichten – müssen also dann also alle Wände weiß sein? Natürlich nicht. Erstens leben die meisten Menschen ohnehin nicht wie buddhistische Mönche und zweitens gehört gerade auch im spirituellen Kontext eine passende Raumgestaltung dazu. Spätestens mit dem Siegeszug von Feng Shui ist das bekannt. Wie aber dann einen Meditationsraum einrichten? Natürlich geht es vor allem um die Basics, aber schmuck- und fantasielos sollte es nicht sein.
Ziel einer buddhistischen Raumgestaltung ist es, einen Ort der Zurückgezogenheit und der Stille zu schaffen. Bestimmend ist für den Buddhismus das Konzept der Achtsamkeit. Als Gegenentwurf zur Ablenkung und „Schneller, weiter, besser“-Mentalität geht es bei der Achtsamkeit um eine Haltung der Präsenz.
Buddhistische Raumgestaltung äußert sich denn auch in Zurückhaltung und Minimalismus. Geläufig ist die Strategie, alte und überflüssige Sachen aus dem (künftigen) Meditationsraum zu verbannen. Eine Frage kann hier nützlich sein: Hat das Objekt einen konkreten Nutzen? Und wenn ja, welchen? In der Entwicklung unserer Persönlichkeit äußert sich dies in der Rücknahme unseres Egos, ebenjene Distanz in uns, die bewundert, begehrt und gesehen werden will. Dinge, an denen unser Ego hängt, sollten Sie daher schnell verstauen; üblicherweise sind dies Objekte, denen von der Gesellschaft ein hohes Prestige zugesprochen wird oder repräsentativ wirken sollen.
Sind überflüssige Sachen entfernt, sollten Sie auf eine harmonische Komposition der Möbelstücke achten. Im Grunde sind hierbei die Regeln des Feng Shui eine gute Hilfe: Imaginieren Sie sich im Meditationsraum einen Energiefluss, der ungehindert zirkulieren soll. Welche Möbel stehen sprichwörtlich oder im übertragenen Sinne im Weg? Wird Ihre Aufmerksamkeit durch allzu leuchtende Farben abgelenkt? Auch die Aufmerksamkeit folgt der Energie-Logik. Erkennen Sie Ablenkungen unterschiedlicher Art, so sollten Sie diese aus dem Weg räumen oder beseitigen. Unpassende Möbel können aber auch durch aufgestellte japanische Paravents aus dem Blickfeld geraten.
Durchgänge können mit typisch asiatischen Türvorhängen versehen werden. Harmonisch und natürlich wirken in diesem Zusammenhang auch Zimmerbrunnen. Farblich eignen sich grundsätzlich immer zurückhaltende Naturfarben wie Braun, Grün, Blau, Beige oder Weiß. Zentrum eines Meditationsraums bildet die Sitzgelegenheit. Gängig ist das Meditationskissen, doch bieten sich für den einfachen Schneidersitz auch Yogamatten an, zudem kann auch auf einen gelenkschonenden Sessel zurückgegriffen werden. Auch können Sie einen Tatami verlegen – eine kleine Matte aus Reisstroh, die auch für die Meditation geeignet sein kann.
- Möblieren Sie umsichtig und ziehen Sie ein Weniger dem Mehr vor
- Kahle Wände wirken auch in Meditationsräumen gerade für Europäer abweisend. Freie Flächen sind gut, aber sorgen Sie für ein zurückhaltend-harmonisches Gesamtkonzept an Ihren Wänden.
- Bevorzugen Sie organische Formen anstatt eines industriell-kantigen Designs
- achten Sie auf Natürlichkeit der Farben
Wer war eigentlich Buddha?
Wer ein Wandtattoo Buddha sucht, ist meistens auch am Buddhismus interessiert. Und damit an der buddhistischen Lehre. Wer war aber Buddha? Erste Hinweise zur Beantwortung liefern beliebte Buddha-Wandtattoos. Verbreitet sind da die Sentenzen auf Wandtattoos Buddha wie:
„Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.“
Oder auch:
„Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück.“
Geht man von abendländischen Religionen mit ihren Erlösungsversprechen im Jenseits aus, so liest sich das auf den Wandtattoos Buddha ziemlich lebensphilosophisch und diesseitig. Warum der Buddhismus für die westliche Welt interessant wurde, kann man sich aber nun denken. Die Leute gehen nicht mehr in die Kirche und treten in Massen aus dieser aus. Dieser Abstimmung mit den Füßen folgt ein Ankommen im Hier und Jetzt. Die einen widmen sich Konsum und Lebensfreuden, die anderen öffnen sich etwa für Formen fernöstlicher Spiritualität. Dann geht es in der Tat um die Frage – wie glücklich leben? Philosophisch gesprochen, behandeln diese Zitate auf den Buddha Wandtattoos die Praxis der Eudämonologie. Eingeführt hat diesen Begriff der deutsche Philosoph Artur Schopenhauer. In seinem Werk „Aphorismen zur Lebensweisheit“ heißt es:
„Ich nehme den Begriff der Lebensweisheit hier gänzlich im immanenten Sinne, nämlich in dem der Kunst, das Leben möglichst angenehm und glücklich durchzuführen, die Anleitung zu welcher auch Eudämonologie genannt werden könnte: sie wäre demnach die Anweisung zu einem glücklichen Dasein.“
Damit schließt sich schon ein wenig der Kreis. Schopenhauer war beim Verfassen tatsächlich auch von fernöstlichen Einsichten inspiriert.
Seinen Ursprung hat der Buddhismus im 6. Jahrhundert vor Christus. Der historische Buddha hieß eigentlich Siddharta Gautama und wurde 563 v. Chr. in Lumbini (heute in Nepal) geboren. Er entstammte einer reichen Adelsfamilie, entschied sich aber trotz seiner privilegierten Herkunft, auf Wahrheitssuche zu gehen. Auslöser war das menschliche Leiden. Warum existiert es? Wie kann man dieses überwinden? Nach unterschiedlichen Praktiken fand Siddharta seinen Weg zur Meditation und damit zur Wahrheit. Der Legende nach erfuhr Siddharta seine Erleuchtung unter einer Pappelfeige. Der Baum der Erleuchtung (Bodhi-Baum) gab Siddharta seinen neuen Namen. Aus Siddharta wurde Buddha – der Erleuchtete. Nach dem Erleuchtungs-Erlebnis macht sich Buddha auch daran, seine Lehre zu verbreiten. Und tatsächlich – sie handelte vom Leiden – und vom Glück.
Die Vier edlen Wahrheiten
Federführend wurden für Buddha und den Buddhismus die Vier edlen Wahrheiten. Bei diesen dreht sich alles um das Leiden: zunächst die Wahrheit über das Leiden, dann die Entstehung und die Beendigung desselben. Die vierte Edle Wahrheit beinhaltet den Achtfachen Pfad. Der dient als Anleitung, um Leiden hinter sich zu lassen. Ein wenig erinnert dieser an die Zehn Gebote und andere christliche Moral-Vorstellungen. Stehlen, Lügen und Verleumdungen sind verpönt, ebenso das Hinzufügen von Leid, Ausschweifungen oder Zornesausbrüche. Eine Gegenstrategie hatte der Buddhismus auch entworfen: Der Weg der Achtsamkeit und der Meditation.
Jetzt versteht man auch die Grundlagen des asketischen wie friedlichen Lebenswandels besser. Glück stellt sich dann ein, wenn Wünsche, Triebe und Begehren zurückgenommen werden. Daher rührt auch die geheime Logik des berühmten Karmas. „Karma“ heißt übersetzt in etwa „Wirken“ oder „Tat“ und bezieht sich auf eine Dynamik, die jeder Handlung zugrunde liegt: Alles hat eine Wirkung, die muss sich aber nicht in diesem Leben zeigen. Das Konzept der Wiedergeburt (Samsara), das hier aufscheint, führt zu einem weiteren Begriff des Buddhismus, nämlich dem Nirwana. Das zu erreichen gilt als das eigentliche Ziel, die über die gute Tat, die Gefühlsaskese und die Meditation führt. Ist der Kreislauf des Samsara durchbrochen, ist die Erleuchtung und damit das Nirwana erreicht
Wandtattoos Buddha – oder warum der Baum so wichtig ist
Wollen Sie Ihre Räumlichkeiten also mit Wandtattoos Buddha verschönern, so gelingt dies eben nicht nur mit den berühmten Zitaten des erleuchteten Siddharta. Wie schon angedeutet wurde, empfing Buddha seine Erleuchtung unter einem Baum, wie überhaupt wesentliche Ereignisse im Leben Buddhas einen lokalen Bezug zu Bäumen hatten.
- einige Quellen berichten, dass Buddha unter einem Feigenbaum geboren wurde, andere wiederum nennen einen immergrünen Blütenbaum
- das Erwachen Siddhartas (bodhi) fand unter einem Feigenbaum statt
- schließlich ist Buddha unter zwei Bäumen gestorben
Gestalterisch können Sie ein passendes Ambiente auch über Wandtattoos Pflanzen realisieren, welche im übertragenen Sinne als Wandtattoos Buddha dienen können:
- Blühender Baum
- Baum mit Vögeln
- Japanischer Ast mit Blüten
- Laubbäume
- Magnolien Baum
Auf einer umfassenderen Ebene sind es Pflanzen selbst, mit denen Sie eine meditative Stimmung verwirklichen können. Achten Sie bei der Motivwahl der Wandtattoos auf eher ruhige und statische Bilder denn auf dynamische oder „vom Winde verwehte“ Pflanzen. Profitieren können Sie dann von Wandtattoos wie
- Hängeranke
- Bambuspflanzen & filigraner Bambusstrauch
- Wehendes Schilfgras mit Libellen
- Gräser
- Schilf & Schilfgras
Fazit
Wandtattoos und Buddhismus? Wer seine Räumlichkeiten im Sinne der fernöstlichen Weisheitslehre gestalten will, sollte ganzheitlich vorgehen und Wandtattoos behutsam auswählen und an die Wände kleben. Im Hinterkopf ist immer Lehre als solche zu behalten, welche Askese, Ruhe, Einfachheit und die Praxis meditativer Versenkung verlangt. Dann bieten sich eben nicht nur gängige Buddha-Zitate an, sondern viele Motive aus dem Feld der Wandtattoos Pflanzen. Schön umgesetzt, steht der fernöstlich begründeten Einkehr nichts mehr im Wege.