Feng Shui – Harmonie durch Anordnung, Gestaltung und Bilder
„Bitte achte darauf, dass die Badezimmertür immer verschlossen ist!“ Als ich vor einigen Jahren in eine WG zog, waren die Empfehlungen und Erklärungen meiner Mitbewohnerin mitunter etwas merkwürdig, aber sie hatten für sie als Asiatin mehr als nur Hand und Fuß; vielmehr konnten sich ihre Einsichten auf eine nahezu 3.500 Jahre alte Tradition berufen. Die Rede ist natürlich von Feng Shui. So manche ihrer Hinweise betrafen auch mich mittelbar, wie ich nach und nach verstand. So war ihre türlose Abstellkammer stets hinter einem Vorhang verborgen. Das Chaos dahinter sollte versteckt bleiben, und damit auch das energieraubende Gerümpel. Ein dezenter Hinweis auf meinen Hang zur Unordnung. Und für die Geschichte mit dem Bad lieferte die zugewanderte Chinesin auch noch eine Erklärung: Wasser sei Träger von Energien, und wo diese über Toilette, Waschbecken oder Badewanne entweichen können, seien verschlossene Türen eben sehr ratsam. Ich verstand da schon: Feng Shui – es geht um Energien – und um das „richtige“ Wohnen dafür.
Im Grunde kann sich Feng Shui durchaus auf Alltagserfahrungen berufen. Jeder hat es irgendwo schon einmal erlebt, gefühlt und erfahren: Das Unwohlsein in Räumlichkeiten, Büros oder anderen Wohnungen. Diese Empfindlichkeiten lassen sich oftmals nicht genau fassen, können aber an gängigen Vorstellungen, wie ein Raum oder eine Wohnung auszusehen hat, plausibel gemacht werden.
- Sauberkeit
- Übersichtlichkeit & Struktur
- Farben
- die Position der Möbel
- Alter der Möbelstücke
Feng Shui Tipps
Glaubt man der fernöstlichen Feng Shui-Lehre, stecken in diesen und anderen Missempfindungen nicht nur (typisch westliche) Desiderate nach Ordnung, Struktur oder Design; vielmehr muss die Gestaltung von Zimmern und Wohnungen aus einer ganzheitlichen Perspektive erfolgen, aus der heraus Räumlichkeiten als lebendig, einladend und harmonisch gestaltet werden. Mehr noch: Aus einer Logik der Anordnung und Gestaltung soll dann ein Leben in Wohlstand und Glück folgen. Im Grunde wird heute Feng Shui oftmals verkürzt und trivialisiert und äußert sich in Empfehlungen und Tipps, wo etwas zu stehen hat und was zu vermeiden ist. Gängig sind dann solche Feng Shui Tipps.
- Spiegel können „verbrauchte“ Energien zurückwerfen und dadurch in Schlafzimmern einen erholsamen Schlaf verhindern. Gegenüber von Fenstern und Türen können Spiegel „neue“ Energien wieder „hinausspiegeln“.
- richtige Farben an Wand, Möbeln oder Teppich können Energien aktivieren und damit das Wohlbefinden steigern.
- In einer Einzimmerwohnung sollte gerade nach dem Kochen ordentlich gelüftet werden.
- Betten und Schreibtische sollten nicht zwischen Tür und Fenster positioniert sein
- Befindet sich ein Fenster direkt gegenüber einer Türe, verhängen Sie das Fenster.
- Die Mitte der Wohnung bildet das Tai Qi, und die sollte immer freigehalten werden.
Die über 3.500 Jahre alte Lehre wird zwar häufig als Wissenschaft bezeichnet, hält aber natürlich nicht den empirischen Maßstäben der westlichen Moderne stand. Trotzdem trifft Feng Shui – wie so häufig bei esoterisch-spirituellen Weisheiten – auf ein gehöriges Maß an Resonanz und Bestätigungen. Nicht nur sensiblere Gemüter, die auf Feng Shui schwören, wissen es nur zu gut: Da steckt mehr dahinter.
Die Lehre des Feng Shui
Feng Shui steht dabei für „Wind und Wasser“. Der ursprünglichen Lehre geht es bei Feng Shui um die Anpassung des Menschen an unterschiedliche natürliche Begebenheiten. Wo Menschen am Meer leben, herrschen andere Bedingungen als in den Tälern eines Hochgebirges. Noch einmal anders leben Bewohner in größeren Städten, während Menschen auf in wüstenartigen Gebieten wiederum anderen Einflüssen ausgesetzt sind. Menschen lernen in den je unterschiedlichen Lebensräumlichkeiten anders mit der Witterung und Landschaft umzugehen. Diese prägen den Menschen. Die Folge sind je nach Region unterschiedliche Einstellungen und Verhaltensweisen zum Leben und zu den Dingen. Bei Feng Shui geht es um die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Und darum, wie man die unmittelbare Wohnumgebung positiv beeinflusst.
Die Grundelemente Feuer, Metall, Erde, Holz und Wasser
Nach Lesart des Feng Shui sind es die Grundelemente Feuer, Metall, Erde, Holz und Wasser, welche man allen Erscheinungen dieser Welt zuordnen kann. Die Energie hinter diesen Elementen nennt man Chi. Sie kann positiv oder negativ sein. Will man Feng Shui als Modell zur Gestaltung des eigenen Umfeldes und sogar Lebens ernst nehmen, sollte man daher stets das harmonische Wechselspiel der Grundelemente im Auge haben.
Harmonie und Wohlbefinden sind dann das Ziel. Daraus ergeben sich dann persönliche Konstanten im Leben: beruflicher Erfolg, Glück und spirituelle Erfahrungen. Zudem sind den Elementen Himmelsrichtungen zugeordnet. Im Norden das Wasser, in Opposition hierzu das Feuer im Süden; dem Holz im Osten steht das westliche Metall gegenüber. Im Zentrum dagegen befindet sich das Element der Erde.
Yin und Yang – das Gesetz der Polarität und des Gleichgewicht
Unterlegt sind im Feng Shui die Fünf Grundelemente dem Gesetz der Polarität und des Gleichgewichts: Von Yin und Yang hat jeder schon einmal gehört. Beide Prinzipien bedingen einander und sind ohne das andere, das Gegenteil, nicht zu denken. Das Männliche (Yang) kommt nicht ohne das Weibliche (Yin) aus. Kein Tag ohne Nacht, kein Regen ohne Sonne, kein Winter ohne Sommer. Innerhalb der Grundelemente ist das Feuer mit Yang assoziiert und steht entsprechend auch für männlich-kriegerische Attribute wie Handeln, Erfolg, Ruhm und Anerkennung. Demgegenüber ist unter den Fünf Grundelementen das Wasser mit Yin verbunden. Es steht für Kommunikation und für Glück und Erfolg im Privat- und Geschäftsleben.
Die eigentliche Pointe hinter all den Elementen ist die richtige Komposition der Einrichtung. Ist diese nach Feng-Shui-Lehre „richtig“, so fließt das Chi – die Lebensenergie – durch all Ihre Räumlichkeiten. Eben die Energie, von der meine Mitbewohnerin sprach. Ihr Wohlbefinden steigt, und auch Freunde und Verwandte kommen von nun an gerne und regelmäßig. Und um genau dies zu erreichen, werden hier wieder die fünf Grundelemente interessant. Alles fließt oder ist von einem Prozess des „Stirb und werde.“ unterlegt: Brennt Holz, wird es zu Asche; diese nährt wiederum die Erde; in der Erde wiederum schlummern Metalle; Mineralien nähren das Wasser; Wasser lässt Bäume wachsen, Bäume liefern Holz, das das Feuer nährt. Diesen immerwährenden Zyklen folgt Feng Shui als harmonisierendes Prinzip: Wo sich dieses System als ausbalanciert erweist, herrscht Harmonie. Das Chi fließt.
Blickt man in die Natur, weiß jeder, dass Dysbalancen ebenso natürlich sind. Oder gar von Menschen gemacht sind. Ökosysteme können durch Waldbrände oder extensive Forstwirtschaft aus den Fugen geraten, Überschwemmungen können Kulturlandschaften zerstören, extreme Hitze kann im Zuge des Klimawandels Flüsse und Seen austrocknen.
Das Bagua oder Lo-Shu-Gitter
Was es im großen Maßstab zu verhindern gilt – der Verlust des Gleichgewichtes und der Harmonie – sollte nach der Lehre des Feng Shui auch im wohnlichen Rahmen das erstrebenswerte Ziel sein. Aber ganz so einfach ist es in der Praxis nicht. Alles hängt mit allem zusammen und ist zudem einer polarisierenden Dynamik unterworfen. Holz etwa symbolisiert Leben und Wachstum, raubt aber gleichzeitig der Erde Mineralstoffe. Feuer symbolisiert kriegerische Aktivität, Ruhm und Anerkennung, kann aber leicht zerstörerisch wirken. Um in das Dickicht aus Dynamiken und Assoziationen Ordnung zu bekommen, greift man auf Schemata wie das Bagua oder Lo-Shu-Gitter mit neun Quadraten zurück.
Unterlegen Sie Ihr Zimmer, Ihre Wohnung oder Ihr Haus mit dem Lo-Shu-Gitter, so ergeben sich erste Gestaltungsprinzipien logisch aus diesem Netz. Die Türe sollte dabei immer im Norden liegen und damit den „Wasser-Bereich“ Karriere & Erfolg ausmachen. Zudem bestehen farbliche Kombinationsmöglichkeiten: Da etwa Holz Feuer nährt, kann der grüne Bereich für Wohlstand & Reichtum mit Rot angereichert werden. Der blaue Karrierebereich im Norden kann durch Ocker oder Beige „geerdet“ werden. Ihr Karrierestreben steht damit immer auf einem soliden Boden, ohne die Gefahr eines Kontroll- oder Bodenverlustes.
Wenig Wunder nimmt es, dass im Bereich des Feng Shui gerne Berater hinzugezogen werden. Nicht nur bei neu bezogenen Wohnungen, sondern auch bei der Grundrissplanung von neuen Häusern.
Südosten Holz Finanzielle Sicherheit, Wohlstand Aktivierende Farbe: Grün | Süden Feuer Selbstbewusstsein & Ansehen Aktivierende Farbe: Rot, Orange | Südwesten Erde Partnerschaft & Freundschaft |
Osten Holz Gesundheit, Familie Aktivierende Farbe: Grün | Im Zentrum Erde | Westen Metall Spiel, Kreativität & Nachkommen Aktivierende Farbe: Gold, Silber, Weiß |
Nordosten Erde Bildung, Wissen, Persönlichkeitsentwicklung Aktivierende Farbe: Beige, Ocker, Braun | Norden Wasser Lebensweg Beruflicher Erfolg & Aufstieg Aktivierende Farbe: Blau | Nordwesten Metall hilfreiche Menschen Aktivierende Farbe: Gold, Silber, Weiß |
Feng Shui Wandtattoos
Nehmen Sie das Lo-Shu-Gitter als Anleitung, so können Wandtattoos die einzelnen Bereiche noch einmal aufwerten und ausrichten. Sie können dabei auf Inhalt und Farbe der Wandtattoos achten. Und das hat auch durchaus Gründe, die mit der Lehre des Feng Shui zusammenhängen. Denn gemäß Feng Shui stellt die Aufmerksamkeit auch eine Form der Energie dar; und die können Sie mit den passenden Wandtattoos gleichsam visuell erfahrbar machen. Achten Sie dabei stets auf die Stimmungen, welche die Wandtattoos vermitteln. Oder anders ausgedrückt: Geht von den Motiven eine adäquate Ruhe und Harmonie aus? Übermäßig große und dynamische Motive verbieten sich nach Feng Shui und lassen das Chi nicht richtig fliesen. Grundsätzlich gehen dabei auch dezent große Wandtattoo Zitate; doch sind reduzierte und einfache Motive (etwa Wandtattoo Ornamente) im Feng Shui auch das gängige Mittel der Wahl.
Wandtattoos für das Feng Shui Arbeitszimmer & Home Office
In Arbeits- bzw. Home-Office-Umgebungen sind Vision- oder auch Moodboards immer empfehlenswert, um Perspektiven und Ziele zu visualisieren. Zudem können gerade im Norden und Nordosten nach Feng-Shui-Richtlinien gestaltete Zimmer mit Wandtattoos angereichert werden: Mit Sprüchen und Sentenzen zu den Themen Bildung, Wissen, Persönlichkeitsentwicklung sowie Karriere beispielsweise. Hier empfehlen sich daher auch entsprechende Wandtattoo Sprüche etwa aus dem Themenbereich Arbeit, passenderweise etwa „Energy flows where attention goes.“ – „Energie folgt der Aufmerksamkeit.“ als steter Reminder, dass auch die Arbeitswelt der Logik eines zielgerichteten Energieflusses folgt. Zudem bieten sich gerade hier auch Wassermotive als Wandtattoos an.
Wandtattoos im Feng Shui Kinderzimmer
Spielerische Leidenschaft und Kreativität sind Domänen von Heranwachsenden. Oder auch von Kreativen in den entsprechenden Branchen – von Werbetext bis Webdesign. Reichern Sie diese mit kreativen Wandtattoos an, dann sorgen Sie auch für entsprechende Energien.
Wandtattattoos im Feng Shui Wohnzimmer
Im Osten geht es familiär zu, Holz ist hier das Grundelement. Als aktivierende Farbe dient hier Grün. Bordüren, aber auch Wandtattoo Pflanzen und Baum Motive bieten sich hier an. Einen harmonischen Eindruck garantieren im Bereich Familie und Beziehungen seit jeher Bäume, beispielsweise über ein Wandtattoo Fotobaum Familie oder Wandtattoo Ast mit Fotos.
Feng Shui im Süden – Anerkennung und Bewunderung
Der Süden kontrapunktiert farblich den Norden. In der Sonne des Süden dreht sich alles um die Pole Selbstbewusstsein und Anerkennung, Aspekte also, die um einen positiven Narzissmus kreisen. Wo und auf welchen Feldern man nach Anerkennung sucht, ist bei Menschen unterschiedlich. Manche definieren sich über den Beruf, andere über Hobbys – von Fitness über das Kochen bis hin zur Fotografie. Halten Sie diesen Bereich feurig rot oder orange, können Sie hier mit Wandtattoos Motivation oder auch Wandtattoos Zeit punkten, so sich letztere inhaltlich um Zielerfüllung und Erfolge drehen. Während bei anderen Wandtattoos Sprüche eher harmonisch-schwungvoll sein sollten, darf es hier bei den Buchstaben durchaus kantiger und spitzer zugehen.
Fazit: Wollen Sie Feng Shui mit Wandtattoos kombinieren, ist dies prinzipiell möglich. Grundlage sollte dann das Bagua oder Lo-Shu-Gitter sein; damit also die Berücksichtigung der Himmelsrichtungen, der fünf Grundelemente sowie des Yin-Yang-Prinzips. Besonders über die Grundelemente, die Farbe und die damit verbundenen Lebensdimensionen – Freundschaft, Karriere, Familie usw. – lassen sich tolle Rückschlüsse auf ein passendes Wandtattoo ziehen. Dann steht auch einem harmonischen Fluss des Chi nichts im Wege.